Probleme mit der Blockflöte

Diese Probleme beschreibe ich auf meiner Seite. Bitte die Zeile anklicken.

Verstopfte Flöte - Hilft ein Antikondensmittel?

Ja es hilft, es sollte aber nur selten und in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Es heißt, daß dieses Mittel das Holz auslaugt. Zum Anbringen des Antikondensmittels (auch Antiheiser genannt) ist die Flöte senkrecht mit dem Mundstück nach unten zu halten. Das Mittel wird am Mundstück in die Luftaustrittsöffnung geträufelt, läuft somit nach unten und evtl. aus dem Schnabel heraus. Jetzt sollte noch das Mundstück ausgeblasen werden (siehe "Verstopfte Flöte - Wie blase ich richtig aus?"

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Verstopfte Flöte - Wie blase ich richtig aus?

Wenn die Blockflöte beim Spielen verstopft, muß man sie natürlich immer wieder ausblasen, damit wieder ein sauberer Ton gespielt werden kann. Hierzu niemals (nie !!!!!!) mit dem Finger das Ausblasloch abdecken. Leider wird das immer wieder beobachtet. Zu leicht wird mit dem Finger die Labialkante beschädigt. Dann ist die Flöte unbrauchbar und nicht mehr zu reparieren. Richtig ist: Man nimmt das Mundstück ab, deckt mit der flachen Hand die untere Öffnung ab, hält die Flöte quer vor den Mund und umschließt mit den Lippen das Ausblasloch. Nun bläst man kräftig hinein und befördert auf diese Weise die Feuchtigkeit wieder durch den Windkanal zurück. Es ist mehrfach kräftig zu blasen - so lange, bis sichtbar keine Feuchtigkeit mehr ausgeblasen wird.   Vorsichtig - Nicht den Nachbarn anblasen. Er freut sich nicht über eine Dusche.

Während eines Vortrages/Vorspiels läßt sich das natürlich nicht praktizieren. Hier saugt man die Spucke einfach wieder ein, ohne die Flöte abzusetzen. Dafür gibt es sicherlich eine geeignete Pause oder längere Noten, die etwas gekürzt werden.

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Die Blockflöte ist heiser und klingt verstopft

Vorbeugend immer die  Flöte anwärmen. Denn die Verstopfung entsteht durch Kondenswasser des Atems. Es bilden sich Tropfen im Windkanal. Das Anwärmen ist besonders bei niedrigen Temparaturen wichtig. Auch beim Vortrag in einer Kirche ist immer mit kälterer Luft zu rechnen. Am einfachsten ist es, das Mundstück unter den Arm in die Achselhöhle zu klemmen. Dort ist es am wärmsten und das Holz erhält bald Körpertemperatur. Zur Not reicht auch die Hosentasche (nicht ganz so warm) oder man steckt das Mundstück in den Hosenbund (Einblasöffnung nach unten) oder unter das Hemd oder die Bluse.

Wird die Blockflöte trotz ausreichenden Anwärmens schnell heiser oder wenn dies nach langem Spiel auftritt, kann die Heiserkeit folgende Ursachen haben:

  • Schmutz im Windkanal
  • Am Block stehen kleine Holzfasern hoch
  • Der Block hat Öl abbekommen
  • Der Block ist stark gequollen
  • Sonstige Probleme oder Unstimmigkeiten im Labialbereich

Alle diese Probleme können nur durch den Hersteller oder einen Blockflötenbauer behoben werden. Niemals sollte man selbst versuchen in diesem empfindlichen Bereich etwas zu korrigieren. Also: Die komplette Blockflöte gut verpackt an den Hersteller senden oder nach telefonischer Absprache einem Blockflötenbauer bringen oder durch den Musikalienhändler einschicken lassen. Das Problem möglichst genau beschreiben. Diese Prozedur lohnt sich natürlich nicht bei Billig-Produkten.

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Die hohen Töne kommen nicht oder nicht sauber

Meistens liegt es an der Daumenstellung oder am Blasdruck, dass die hohen Töne kaum oder unsauber gespielt werden. Hier ist mit der Daumenstellung zu experimentieren (Daumen flacher und steiler auflegen, Daumenloch mehr oder weniger schließen). In diesem Zusammenhang ist auch zu prüfen, ob das Daumenloch eine Kerbe aufweist, die durch den steil aufgesetzten Fingernagel verursacht worden ist (der Hersteller oder ein Blockflötenbauer kann dies durch das Einsetzen einer Daumenlochbuchse korrigieren). - Und der richtige Blasdruck ist auch sehr oft die Ursache dafür, daß die hohen Töne "nicht kommen". Sie verlangen einen stärkeren Blasdruck als die mittleren Töne, der allerdings auch nicht zu stark sein darf. Der Ton ist eher mit der Silbe "Tü" anzusprechen, also irgendwo zwischen "Dü" und "Tü". Vergessen Sie nicht zu überprüfen, ob die Blockflöte an den Zapfen dicht schließt. Ist der Kork beschädigt oder die Fadenwicklung zu dünn? - Das Problem kann aber auch ein zu hoher Block, ein stark gequollener Block oder ein ganz anderer Fehler sein. Dies muß von einem Fachmann geprüft werden. - Schließlich könnte bei einfachen Instrumenten das Problem auch baubedingt sein.

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Die tiefen Töne kommen nicht oder nicht sauber

Hier kann die Ursache ein zu starker Blasdruck oder nicht geschlossene Grifflöcher sein. Also zum Test ganz sanft ins Instrument blasen, mit zu hohem Blasdruck überbläst man und erhält einen Ton, der irgendwie eine Oktave höher klingt. Ob die Grifflöcher nicht geschlossen sind, läßt sich sehr einfach von einer zweiten Person überprüfen: Optisch oder durch Andrücken der Finger. - Bei Blockflöten mit Klappen kann natürlich auch eine undichte Klappe die Ursache sein. Siehe auch weiter unten "Probleme bei Tonerzeugung - Klappen schließen nicht mehr dicht". Schaffen richtiger Blasdruck, richtig schließende Grifflöcher oder richtig schließende Klappen keine Abhilfe, so sollte auch noch geprüft werden, ob die Zapfen dicht schließen. Ist hier auch nichts Fehlerhaftes zu entdecken, so sollte der Hersteller befragt werden, ob er korrigierend etwas tun kann. Schlecht ansprechende Töne können auch ganz einfach baubedingt sein.

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Die Blockflöte ist in sich verstimmt oder stimmt nicht mit anderen Blockflöten überein

Das läßt sich abschließend natürlich nur mit einem Stimmgerät überprüfen. Hierbei ist auf gleichmäßigen Luftstrom zu achten. Wer hier nicht sicher ist, ob er korrekt anbläst, läßt die Stimmung vielleicht von einem erfahreneren Blockflötisten überprüfen. Auch sollte überprüft werden, ob die laut Hersteller vorgegebenen Griffe verwendet werden. Oftmals hilft auch, einen abweichenden Griff zu verwenden. Diese finden Sie im Internet, z.B. in meinen Interaktiven Grifftabellen. Spielt man viele Instrumente der unterschiedlichsten Hersteller, so muss man sich damit abfinden, dass für bei manchen Tönen auf allen Flöten ein unterschiedlicher Griff erforderlich ist.

Eine wirklich verstimmte Blockflöte muss vom Hersteller neu gestimmt werden. Auch hier gilt natürlich, dass der Aufwand sich bei einem Billig-Produkt nicht lohnt. Durch einen Telefonanruf läßt sich klären, wie teuer die Angelegenheit kommt. Für diese Reparatur einschließlich einer Prüfung und ggfs. Korrektur des Blocks muss mit 50 Euro oder etwas mehr (Stand 2004) rechnen.

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Der Ton der Blockflöte ist rauschig oder sehr matt

Dies kann ein zu tiefer und beschädigter Block sein. Hier kann nur der Hersteller Abhilfe schaffen.

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Der Ton der Blockflöte klingt scharf und nicht schön

Auch dies kann am Block liegen: Er ist zu hoch (gequollen oder grundsätzlich zu hoch). Vom Hersteller überprüfen lassen.

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Probleme bei Tonerzeugung - Klappen schließen nicht mehr dicht

Ob es wirklich an den nicht schließenden Klappen liegt läßt sich sehr schnell überprüfen. Rein optisch ist zu erkennen, ob das Polster defekt ist oder sehr starke Eindrücke von der Bohrung aufweist. Probeweise drückt man die Klappe direkt über dem Polster fest zu oder läßt das von einer anderen Person machen. Schließt jetzt die Klappe, kommt also der Ton sauber, sind dringend neue Klappenpolster fällig. Also an den Hersteller einsenden oder durch das Musikaliengeschäft einsenden lässen.  -  Ein Anhaltspunkt für die Kosten: Fünf neue Klappenpolster einschließlich Körkchen (die Abstandshalter für die Klappe) haben bei der Firma Moeck im Jahre 2002 für eine Bassflöte 45 € gekostet, also 9 € pro Klappe.

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Die Flöte ist gerissen oder gesprungen

Wenn der Riß den Ton der Blockflöte in keiner Weise beeinflußt, erübrigt sich oft eine Reparatur. Ist der Ton verändert, muß der Fachmann ran. Keinesfalls die Blockflöte selbst reparieren, z.B. durch Umwickeln oder Umspannen. Hier können nämlich neue Probleme (Spannungsrisse) auftreten. Das Instrument ist an den Hersteller oder einen Blockflötenbauer zur Reparatur zu geben. Das lohnt sich insbesondere bei den Flöten, die etwas mehr Geld gekostet haben. Es ist sinnvoll sich vorher einen Kosten­voranschlag geben zu lassen. - Es ist auch zu klären, was die Ursache des Reißens ist. Wurde die Flöte in der Einspielzeit oder nach längerer Pause zu lange gespielt? Wurde die Flöte mit Gewalt zusammengesteckt? Lagerte die Flöte zu nahe an der Heizung, lag in der prallen Sonne oder wurde sie anderen extremen Witterungs­einflüssen ausge­setzt?

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In der Flöte hat sich Schimmel gebildet

Schimmel kann insbesondere im Mundstück (z.B. am Block) auftreten. Oftmals ist die Flöte nicht ausreichend getrocknet worden und in feuchtem Zustand verpackt worden. Aber auch Schmutz im Windkanal oder eine besondere Zusammensetzung des Speichels kann Schimmel fördern. Lassen Sie die Flöte vom Hersteller überholen und reinigen.

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Ich kann das unterste Griffloch nicht decken - Ich habe zu kleine Hände

Bei größeren Flöten kann es vorkommen, daß mit kleinen Hände der kleine Finger das unterste Griffloch nicht decken kann. Hier besteht die Möglichkeit, vom Hersteller eine Klappe anbringen zu lassen. Vorher telefonisch anfragen, ob das bei dem betreffenden Modell überhaupt möglich ist und was es kostet.

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Muß ich meine schöne alte Blockflöte mit deutscher Griffweise ausrangieren, weil ich nur noch die barocke Griffweise spiele?

Nein - keinesfalls! Wenn Sie die deutsche Griffweise überhaupt nicht mehr benutzen wollen, um sich nicht durcheinander bringen zu lassen, so können Sie die Flöte bei einem Blockflötenbauer auf die barocke Griffweise umbohren lassen. - Aber es ist auch eine Überlegung wert, das gute Stück aufzuheben und als Leihflöte für plötzliche Besucher, die die barocke Griffweise nicht beherrschen, zur Verfügung zu haben.



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