Informationen für Komponisten

Wenn Sie für Blockflöten-Ensembles oder -Orchester komponieren und die besonderen Eigen­schaften und Eigenarten von Blockflöten nicht kennen, finden Sie hier einige Infor­mationen.

Blockflöten klingen eine Oktave höher, als ihre Bezeichnung vermuten läßt. Nicht die Sopranblockflöte sondern die Tenorblockflöte entspricht der Singstimme "Sopran".

Die untersten 5 Töne der Blockflöte klingen meist sehr sanft oder gar schwach. Diese Töne müssen mit sehr wenig Druck angeblasen werden, ein "Forte" ist hier kaum möglich. Die höchsten Töne sind zwar laut, haben aber keinen angenehmen Klang. Im mittleren Register sind die Töne hingegen lieblich und wohlklingend und können hier sowohl "piano" als auch "forte" gespielt werden. Die tieferen Blockflöten haben einen weicheren Klang als die höheren.

Die Bandbreite der Dynamik ist bei der Blockflöte jedoch stark eingeschränkt. Ein stärkerer oder schwächerer Blasdruck, um ein Forte oder Piano zu erzeugen, hat immer eine Veränderung der Tonhöhe zur Folge. Fortgeschrittene Spieler kennen zwar spezielle Piano- oder Fortegriffe, die dies wieder ausgleichen, diese sind aber nicht sehr beliebt und mitunter gänzlich unbekannt.

Bei größeren Ensembles oder Blockflötenorchestern kann ein Piano/Forte-Effekt durch eine entsprechende Registrierung erreicht werden (nur 2-3 Instrumente spielen, bei Besetzung einer Stimme mit 4- und 8-Fuß-Instrumenten spielen nur die 4-Fuß usw.). Zu beachten ist aber, dass selbst bei einem 50-köpfigen Blockflötenorchester die Sopran-Stimme (und alle höheren ebenso) nur mit einem einzigen Instrument besetzt ist. Hier eine Registrierung also nicht möglich ist. Ein Piano wird dann gerne durch ein Stakkato erreicht.

Das klassische Quartett besteht aus den Instrumenten Sopran, Alt, Tenor und Bass. Sehr schön klingende Kombinationen sind jedoch auch Quartette ohne die Sopran­blockflöte:

  • Alt, Tenor, Bass und Grossbass
  • Alt, Alt, Tenor, Bass
  • oder das 8-Fuß-Quartett bestehend aus Tenor, Bass, Großbass und Subbass

Da es mittlerweile in Deutschland sehr viele größere Blockflöten­orchester gibt, werden Kompositionen für diese besonders begrüßt. Hier kann das gesamte Instrumen­tarium eingesetzt werden, von der Sopranino oder sogar Garklein bis hinunter zum Subbass. Die Stimmen können gerne geteilt werden in z.B. Alt1, Alt2, Alt3, Tenor1, Tenor2, Tenor3 usw. usw. Viele Orchester haben 50 und mehr Spieler, die diese Stimmen­vielfalt leicht besetzen können.

Die Instrumente

Instrument Stimmung Umfang + Notation Informationen

Garklein

(etwa 16 cm groß)

 c3 - d5 

Nicht alle Ensembles (insbesondere nicht die kleineren) besitzen dieses Instrument. Tonvorrat ab f3 bis c5 chromatisch, cis3 und dis3 können wegen der geringen Abmessungen kaum sauber gegriffen werden.

Sopranino

(etwa 24 cm groß)

 f2 - g4 

Tonvorrat chromatisch bis zum f4

Sopran

(etwa 32 cm groß)

 c2 - d4 

Tonvorrat chromatisch bis d4, cis4 ist jedoch schwierig.

Alt

(etwa 48 cm groß)

 f1 - g3 

Tonvorrat chromatisch bis fis3, dieses ist jedoch schwierig zu greifen (schließen des Ausblasloches mit dem Knie). gis3 und a3 sind möglich, werden aber selten verlangt.

Tenor

(etwa 64 cm groß)

 c1 - d3 

Tonvorrat chromatisch bis c3 (cis3 ist nicht spielbar). Manche Instrumente (bzw. Spieler) haben jedoch schon ab a2 Probleme mit einer sauberen In­to­na­tion. Das ist eine Schwach­stelle vieler Tenor­blockflöten.

Bass

(etwa 96 cm groß)

 f - g2

Tonvorrat chromatisch bis zum f2. Das fis2 läßt sich nicht spielen. Im Gegensatz zu manchen Tenor­block­flöten kommen aber Bassflöten sehr gut in die Höhe.

Großbass

(etwa 128 cm groß)

 c - d2
Chromatischer Tonvorrat bis zum c2. Manche Großbassspieler mögen die Notation im Bassschlüssel nicht, da sie von der Tenorblockflöte um­ge­stiegen sind und deshalb nur mit dem Violinschlüssel vertraut sind.

Subbass

(etwa 192 cm groß)

 F - f1

Chromatischer Tonvorrat bis zum f1. Viele Instrumente können jedoch das tiefe Gis und Fis nicht spielen, weil entsprechende Klappen fehlen. Diese Töne folglich meiden. Die Spitzentöne sollten nicht gefordert werden.

Subgroßbass

(Größe je nach Bauart bis zu
180 cm)

 C - g1

Kommt nur bei sehr wenigen (sehr großen) Blockflötenorchestern zum Einsatz. Eine Oktave tiefer als der Großbass. Wird gerne zur Ver­stär­kung der Großbässe eingesetzt (als 8-Fuß).


Subkontrabass
(Subsubbass)

(Größe je nach Bauart etwa
250 cm)

 F1 - f

Eine Oktave tiefer als Subbass

Dieses Instrument kommt nur bei 2-3 Blockflötenorchestern in Deutsch­land zum Einsatz. Zur Ver­stär­kung der Subbässe eingesetzt (als 8-Fuß).



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